Das Ahlenmoor

Das Ahlenmoor liegt im Herzen des Landkreises Cuxhaven und bildet den Kern der Naturschutzgebiete „Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ und „Am Flögelner See“, sowie dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei Bederkesa“.

Ursprünglich hatte das Ahlenmoor, das neben den weiten Moorflächen auch die bewaldeten Teile des Groß Ahlen sowie die Wasserflächen des Dahlemer, Halemer und Flögelner Sees umfasst, eine Ausdehnung von gut 4.000 Hektar. Auch heute noch handelt es sich um einen der bedeutendsten und zum Teil noch naturnahen und weitgehend intakten Hochmoorkomplexe Niedersachsens.

Das Moor wurde über mehrere Jahrzehnte im 20. Jahrhundert durch Torfabbau trockengelegt. Mitten im Moor gelegen gibt es einen Rund-Erlebnispfad, der auch an die aktuell wiedervernässten Flächen heranreicht.

Auf dem Rund-Erlebnispfad gibt es viel zu beobachten und zu entdecken.

Auf dem Rund-Erlebnispfad gibt es viel zu beobachten und zu entdecken.

Flora und Fauna – Das Ahlenmoor ist die Heimat vieler Pflanzen und Tiere. Dazu gehörten Besonderheiten wie der Kranich, die Sumpfohreulen, verschiedene Arten des Sonnentaus, das Torfmoosknabenkraut oder der Hochmoor-Perlmutterfalter. Einige von ihnen, wie Birken oder Kiefern, haben sich durch die Trockenlegung vermehrt ausgebreitet und andere, heimische Arten zurückgedrängt. Mit der Wiedervernässung soll die Ursprünglichkeit schrittweise wiederhergestellt und die für den Lebensraum „Hochmoor“ untypischen Arten dezimiert und im Gegenzug Zielarten, wie das Torfmoos oder die Moosbeere, gefördert werden.

Renaturierungsmaßnahmen

Status quo Juni 2020

Im ersten Schritt der Renaturierung wurden im Winter 2019/2020 vorhandene Gräben verschlossen und Wälle aus Torf gezogen. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Niederschlagswasser in der Fläche verbleibt und nicht umgehend abgezogen wird.

Diese Maßnahmen zeigten sehr schnell Wirkung: Bald war es in dem Teilgebiet so nass, dass eine Begehung nicht mehr möglich war!

In einem nächsten Teilabschnitt soll entlang einer „Heilen Haut Fläche“ (ein Moorbereich, der nie in seiner Gestalt verändert wurde) eine Spundwand gezogen werden, um auch hier den Wasserstand zu erhöhen, dadurch die Mineralisation zu stoppen und das Hochmoor zum Wachsen anzuregen.

Außerdem sollen in Bereichen Entkusselungen satt finden. Das heißt, dass Birken und Kiefern entfernt werden. Dies führt zum einen dazu, dass die Verdunstung minimiert wird und dadurch länger Wasser in den Flächen gehalten wird. Zudem sorgt die Beschattung durch die Bäume dazu, dass moortypische Arten wie Heiden oder Torfmoose nicht ausreichend Licht zum wachsen bekommen.

Wie sieht das Monitoring aus?

Um zu gewährleisten, dass die Maßnahmen tatsächlich die gewünschten Auswirkungen haben, also eine Erhöhung des Wasserstandes und ein vermehrtes Wachstum der Hochmoorpflanzen, wird als erste Monitoringstufe eine regelmäßige Ortsbegehung durch Mitarbeiter des Naturschutzamtes und der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven durchgeführt. Hier werden z.B. die vorhandenen Überlaufrohre kontrolliert und wenn nötig deren Einstellungen nachjustiert und die Torfdämme begutachtet.

Zusätzlich gibt es zwei offizielle Monitoring-Instrumente, welche zum Einsatz kommen

  1. Automatisierte Moorwasserstandsmesspegel
  2. Torfmooswachstumsmesslatte

Die automatisierten Moorwasserstandsmesspegel werden im Zuge des Projektes „Moorwassermonitoring“ im Herbst 2020 aufgebaut. Dieses Projekt wird durch das Förderprogramm „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ gefördert und durch die Naturschutzstiftung umgesetzt. Insgesamt werden 203 Messpegel in den Mooren des Landkreises Cuxhaven verteilt, um einen Überblick zu bekommen, wie es um die Wasserstände in unseren Mooren steht. Diese Messpegel ermöglichen es dann, den Status quo der Wasserstände in den Mooren zu ermitteln.

In den Fällen, wo wie hier im KlimaMoor Maßnahmen umgesetzt wurden, bieten diese Pegel eine einmalige Überwachungsmöglichkeit zur Entwicklung der Moorwasserstände nach Renaturierungsmaßnahmen.

Torfmooswachstumsmesslatte

Die Torfmooswachstumsmesslatte wurde Anfang Juli 2020 aufgebaut. Sie soll das Wachstum der Torfmoose auf der Fläche an einem ausgewählten Standort, welcher vom Weg aus einsehbar ist, demonstrieren. Dies soll auch den Erfolg der Renaturierung aufzeigen, da Torfmoose nur dort wachsen, wo sie geeignete Bedingungen vorfinden. Und ein Wachstum der Torfmoose ist eine Grundvoraussetzung für die Bildung von Torf, welcher ja zu einem Großteil aus eben diesen Torfmoosen besteht.