Das Ahlenmoor
Das Ahlenmoor liegt im Herzen des Landkreises Cuxhaven und bildet den Kern der Naturschutzgebiete „Ahlen-Falkenberger Moor, Halemer/Dahlemer See“ und „Am Flögelner See“, sowie dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Ahlen-Falkenberger Moor, Seen bei Bederkesa“.
Ursprünglich hatte das Ahlenmoor, das neben den weiten Moorflächen auch die bewaldeten Teile des Groß Ahlen sowie die Wasserflächen des Dahlemer, Halemer und Flögelner Sees umfasst, eine Ausdehnung von gut 4.000 Hektar. Auch heute noch handelt es sich um einen der bedeutendsten und zum Teil noch naturnahen und weitgehend intakten Hochmoorkomplexe Niedersachsens.
Das Moor wurde über mehrere Jahrzehnte im 20. Jahrhundert durch Torfabbau trockengelegt. Mitten im Moor gelegen gibt es einen Rund-Erlebnispfad, der auch an die aktuell wiedervernässten Flächen heranreicht.
Auf dem Rund-Erlebnispfad gibt es viel zu beobachten und zu entdecken.
Flora und Fauna – Das Ahlenmoor ist die Heimat vieler Pflanzen und Tiere. Dazu gehörten Besonderheiten wie der Kranich, die Sumpfohreulen, verschiedene Arten des Sonnentaus, das Torfmoosknabenkraut oder der Hochmoor-Perlmutterfalter. Einige von ihnen, wie Birken oder Kiefern, haben sich durch die Trockenlegung vermehrt ausgebreitet und andere, heimische Arten zurückgedrängt. Mit der Wiedervernässung soll die Ursprünglichkeit schrittweise wiederhergestellt und die für den Lebensraum „Hochmoor“ untypischen Arten dezimiert und im Gegenzug Zielarten, wie das Torfmoos oder die Moosbeere, gefördert werden.
Renaturierungsmaßnahmen
Status quo Januar 2025
Die Renaturierungsarbeiten sind inzwischen gut fünf Jahre her. Im Winter 2019/2020 wurden die im Gebiet vorhandenen Gräben geschlossen und Wälle aus Torf gezogen. Diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Niederschlagswasser in der Fläche verbleibt und nicht umgehend abgezogen wird.
Diese Maßnahmen zeigten sehr schnell Wirkung: Bald war es in dem Teilgebiet so nass, dass eine Begehung nicht mehr möglich war!
Über die Jahre sind dann in den vernässten Bereichen vermehrt Birken abgestorben. Dies ist im Moor durchaus positiv zu werten – Birken entziehen dem Moor Wasser und beschatten die lichtliebenden Moorpflanzen.
Durch den höheren Wasserstand beginnt auch das Torfmoos wieder vermehrt zu wachsen.
In den Teilabschnitten entlang einer „Heilen Haut Fläche“ (ein Moorbereich, der nie in seiner Gestalt verändert wurde) haben bereits erste Entkusselungen stattgefunden. Hierbei wurden in weniger nassen Bereichen die Birken entfernt, um auch hier die Verdunstung zu minimieren und dadurch Wasser länger in den Flächen zu halten. Zudem sorgt die Beschattung durch die Bäume dazu, dass moortypische Arten wie Heiden oder Torfmoose nicht ausreichend Licht zum wachsen bekommen.
Alles in allem sind die Entwicklungen durchweg positiv zu betrachten.
In den kommenden Jahren sollen die Entkusselungen der Heilen-Haut-Fläche weiter vorangebracht werden.


Wie sieht das Monitoring aus?
Um zu gewährleisten, dass die Maßnahmen tatsächlich die gewünschten Auswirkungen haben, also eine Erhöhung des Wasserstandes und ein vermehrtes Wachstum der Hochmoorpflanzen, wird als erste Monitoringstufe eine regelmäßige Ortsbegehung durch Mitarbeiter des Naturschutzamtes und der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven durchgeführt. Hier werden z.B. die vorhandenen Überlaufrohre kontrolliert und wenn nötig deren Einstellungen nachjustiert und die Torfdämme begutachtet.
Zusätzlich gibt es zwei offizielle Monitoring-Instrumente, welche zum Einsatz kommen
Automatisierte Moorwasserstandsmesspegel
Die automatisierten Moorwasserstandsmesspegel wurden im Zuge des Projektes „Moorwassermonitoring“ im Herbst 2020 aufgebaut. Dieses Projekt wurde durch das Förderprogramm „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ gefördert und durch die Naturschutzstiftung umgesetzt. Insgesamt wurden 203 Messpegel in den Mooren des Landkreises Cuxhaven verteilt, um einen Überblick zu bekommen, wie es um die Wasserstände in unseren Mooren steht. Diese Messpegel ermöglichen es dann, den Status quo der Wasserstände in den Mooren zu ermitteln.
In den Fällen, wo wie hier im KlimaMoor Maßnahmen umgesetzt wurden, bieten diese Pegel eine einmalige Überwachungsmöglichkeit zur Entwicklung der Moorwasserstände nach Renaturierungsmaßnahmen.

Ein Vergleich der Bilder aus verschiedenen Jahren zeigt einen großen Erfolg – bis Ende 2024 haben wir ein Torfmooswachstum von 20 cm.
Torfmooswachstumsmesslatte
Die Torfmooswachstumsmesslatte wurde Anfang Juli 2020 aufgebaut. Sie soll das Wachstum der Torfmoose auf der Fläche an einem ausgewählten Standort, welcher vom Weg aus einsehbar ist, demonstrieren. Dies soll auch den Erfolg der Renaturierung aufzeigen, da Torfmoose nur dort wachsen, wo sie geeignete Bedingungen vorfinden. Und ein Wachstum der Torfmoose ist eine Grundvoraussetzung für die Bildung von Torf, welcher ja zu einem Großteil aus eben diesen Torfmoosen besteht.